Mit der Nominierung zum Chef oder zur Vorgesetzten geht oft ein Traum in Erfüllung. Das wollte ich schon lange einmal, denken viele. Die harte Realität zeigt ihnen jedoch schnell wie viele Herausforderungen und Erwartungen an eine Führungsperson gestellt werden. Ohne Vorbereitung kann sich der Traum rasch zum Albtraum entwickeln.
Mit diesen Tricks überleben Sie als Chef*in die ersten 100 Tage leichter.
1. Welche Art von Chef / Chefin wollen Sie sein?
Wenn Sie ein erstes Mal die Chefrolle übernehmen, ist es nützlich, sich anfangs zu überlegen, wie Sie führen wollen. Sie entscheiden, welche Art der Führung und welchen Führungsstil Sie anwenden. Die Frage ist, wie bewusst Sie dies tun. Welche Vorstellungen prägen Ihre Art der Führung?
Einerseits verändern sich durch Ihre neue Rolle die Sichtweisen und Erwartungen anderer an Sie – sei es Ihr neuer Vorgesetzter, seien es Ihre Mitarbeitenden oder Kolleginnen und Kollegen. Auch Sie selber müssen nun die Perspektive wechseln und akzeptieren, dass Sie nicht auf gleiche Weise wie früher erfolgreich sein können. Die Art, wie Sie Wirkung erzielen, ändert sich und ebenso Ihre Einflussmöglichkeiten.
Plötzlich Chef | Chefin – souverän in der neuen Führungsrolle
Führung kann man lernen. Jetzt liegt es an Ihnen – investieren Sie in Ihre Zukunft als Führungskraft.
2. Neue Perspektive auf die eigene Arbeit
Wer vom Kollegen zum Vorgesetzten wird, glaubt oft, der Rollenwechsel, sei kein Problem: die früheren Kolleginnen und Kollegen werden es doch weiterhin gut haben mit mir. Fehlanzeige!
Diejenigen, die Ihnen vorher als Kollege und Kollegin nahe standen, hoffen und erwarten, dass Sie sie womöglich bevorzugen. Sie versuchen, die Nähe zu Ihnen auszunutzen, und suchen nach informellen Begegnungen, bei denen sie noch kurz dies und das besprechen oder Ihnen ein paar Hinweise geben können, was da bei wem läuft. Meist sind keine bösen Absichten im Spiel. Dennoch ist Vorsicht angesagt. Bemühen Sie sich, dass gerade diese Ex-Kollegen Ihre neue Rolle verstehen. Das wird eine Weile dauern. Vermeiden Sie ein Ungleichgewicht im Team damit Sie der Teamdynamik nicht schaden.
3. Hören Sie Ihren Mitarbeitenden zu
Gute Führungskräfte hören ihren Leuten aufmerksam zu. Das Wissen und die Sichtweise der Mitarbeitenden wird Ihnen als Grundlage für sinnvolle Entscheidungen dienen.
4. Der Vorgesetzte ist für alles verantwortlich
Wenn es gut läuft, kriegt die Chefin oder der Vorgesetzte die Lorbeeren, wenn es schiefgeht, hat sie/er versagt. Denken nicht viele so? Weshalb sonst sollte überhaupt jemand zum Chef/zur Chefin gemacht werden? Wenn die Dinge sich für Mitarbeitende nicht wie gewünscht entwickeln, dann muss der Vorgesetzte dafür verantwortlich sein.
Als Führungsperson sind Sie verantwortlich für das Ergebnis Ihres Bereichs und müssen dafür geradestehen. Auch sind Sie im Arbeitsprozess jederzeit für Ihre eigenen Handlungen, Entscheidungen sowie für Ihr Verhalten verantwortlich. Allerdings gilt das auch für alle anderen. Wenn ein Mitarbeitender sich zum Beispiel entscheidet, vor allem für sich selber zu arbeiten und weniger für das Team, hat er die Verantwortung für dieses Verhalten selber zu übernehmen. Wie Sie als Vorgesetzte*r dann darauf reagieren, liegt wiederum in Ihrer Führungsverantwortung. Lesen Sie hierzu Punkt 1.
5. Grenzen Sie sich ab
Sie sind weder für die Emotionen noch für die konkreten Handlungen noch für die Probleme anderer verantwortlich, es sei denn, Sie sind als Führungsperson selber ein Teil des Problems oder der Probleme. Ihre Verantwortung ist es, stets zu entscheiden, wie Sie mit einer bestimmten Situation, mit dem Verhalten oder den Reaktionen anderer im Team umgehen. Das ist Ihre Wahl.
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