Arbeiten Simpel und Ringelmann bei Ihnen?
Ein Drückeberger ist jemand, der sich mehr oder weniger unauffällig vor Arbeiten und Vereinbarungen drückt und abgemachte Verpflichtungen nicht wahrnimmt. Ein Phänomen, mit dem wir alle schon zu tun hatten.
Als Teamleiter ist es unerlässlich, gegen das Verhalten von Drückebergern vorzugehen. Andernfalls entsteht der Gimpel-Effekt. Der Gimpel Effekt sagt aus, dass Teammitglieder ihre eigenen Anstrengungen zurückfahren, wenn sie merken, dass nichts gegen faule Mitarbeitende im Team unternommen wird.
Grundsätzlich soll man als Führungskraft davon ausgehen, dass kaum ein Mitarbeitender von vorneherein ein Drückeberger ist. Wenn jemand neu in ein Unternehmen kommt, ist er durchaus bereit, sein Wissen und seine Fähigkeiten einzubringen. Diese Einstellung behält er bei, wenn er merkt, dass dies im Team üblich ist und sich alle daran halten.
Deshalb ist es besonders kritisch, wenn die Kollegen meinen, dass der Vorgesetzte nichts gegen den Drückeberger unternimmt. Sie erwarten von ihm schnelles Handeln und Durchgreifen. Andernfalls entsteht der Ringelmann-Effekt:
Als Ringelmann-Effekt bezeichnet man die Tatsache, dass Menschen in der Gruppe eine geringere kollektive physische Leistung erbringen als aufgrund der summierten Einzelleistungen zu erwarten wäre. Die Forscher benennen dies als «soziales Faulenzen», was in der Gruppe einen Leistungsabfall generiert.
Was also tun?
1. Klare Ansagen: Vereinbarungen mit Drückeberger sollten genau formuliert werden. Geben Sie wenig Spielraum für Ausreden.
2. Sagen Sie selber NEIN zur Rückdelegation: Ein klassisches Instrument von Drückeberger. Lassen Sie sich keine Aufgaben unterjubeln und bringen Sie sich nicht in eine Rechtfertigungsposition. Drückeberger fragen gerne «warum?» so lange, bis sie ihren Willen bekommen und jemand anders die Aufgabe übernimmt.
3. Lassen Sie die Aufgaben des Drückebergers liegen. Es ist schmerzhaft mitansehen, wie sich Berge von Arbeit häufen, aber unterliegen Sie nicht der Versuchung, zu helfen. Er hat nämlich in der Vergangenheit gelernt, dass dies so funktioniert und andere seine Arbeit dann erledigen. Durchbrechen Sie dieses Muster.
4. Leistungsfähige Mitarbeitende belohnen und Arbeit gleichmässig verteilen: Wenn einige Mitarbeitenden deutlich weniger zu tun haben als andere, können sich Motivationsdämpfer ergeben. Hier stet genau beobachten und die leistungsfähigen Mitarbeitenden loben und belohnen - das setzt Zeichen.
5. Schnell eingreifen: Teamkollegen merken sofort, wenn isch ein Kollege vor der Arbeit drückt und wollen ihn dann «bestrafen». Damit binden sie aber einen guten Teil ihrer eigenen Arbeitszeit und es geht Leistung für das Team verloren.